Ein Plädoyer für an Demenz erkrankte Menschen
Bei Demenz ist der Mensch oft zunehmend verwirrt und fassungslos über das, was mit ihm und in ihm geschieht. Seinen Ängsten, Schmerzen, Wünschen und Bedürfnissen steht er deshalb meist mit Sprachlosigkeit gegenüber. Nur: Sprachlosigkeit bedeutet nicht, seine Situation und sich selbst nicht wahrnehmen oder nicht fühlen zu können.
Mentale und körperliche Schwäche können große Angst erzeugen. Abwehrreaktionen oder Hilflosigkeit sind oft die Folge. Trotzdem möchte der Betroffene mit den ihm wichtigen Menschen verbunden bleiben und weiterhin wahr- und ernstgenommen werden. Er braucht Ihre Unterstützung in seiner schwierigen neuen Lebensphase.
Weltweit belegen Hirnforscher, dass die natürlichen Abbauprozesse des Hirns im Alter NICHT zwangsläufig zu Demenz führen. Die Lernfähigkeit zu erhalten hängt entscheidend von den Umfeldbedingungen ab. Wir denken aber in Krankheitsbegriffen, anstatt uns auf den Erhalt der natürlichen Umbau- und Wiederaufbauprozesse des Hirns zu konzentrieren.
Als Angehörige, Freunde oder Lebensbegleiter wollen wir die verletzliche Situation unseres geliebten Menschen sensibel wahrnehmen, seine Würde bewahren und seine Rechte schützen. Von entscheidender Bedeutung sind dabei Ihre Unterstützung, stimmige Umfeldbedingungen für ein – so weit wie möglich-selbstbestimmtes Leben des Menschen mitzugestalten.